Aus dem Leben eines schlichten Steyler Klosterbruders, der auf wundersame Weise zum Werkzeug Gottes wurde

Bruder Josef Kostka SVD





Zur Lüge nicht fähig

    Pater Carl Friedrich hat viele Gespräche mit  Bruder Kostka geführt, um sich ein genaues Bild von diesem durch und durch gläubigen Mann zu machen, der ihn aufgrund seiner  Schilderungen und  Bekenntnisse, aber auch gerade aufgrund seiner begnadet schlichten, ja fast kindlichen Wesensart für absolut glaubhaft hielt, zur  Verstellung oder Lüge nicht fähig.



Ein Leben in Buße

     Bruder Kostka geißelte sich nach diesen Feststellungen selber, beginnend mit 37 Jahren. Bis zum Alter von 60 Jahren trug er einen Bußgürtel, eine Kette mit Zacken. Der Bruder Schmied weigerte sich die Zacken so scharf zu machen, wie Bruder Kostka es gern gehabt hätte


    Kurz nach Mitternacht stand er tagtäglich auf, kleidete sich an und ging in die Kapelle, von 0.30 Uhr bis 02.00 Uhr, vom 60. Lebensjahr ab 03.00 Uhr zuerst zum Hochaltar, dann zum Marienaltar.


Pater Friedrich berichtete:


„Wenn die anderen Hausbewohner um 5 Uhr zur Kirche kamen, hatte Bruder Kostka immer schon zwei Stunden im Gebet ausgeharrt. Tagsüber zeigte er keine Ermüdung, gönnte sich zur Mittagszeit keine Siesta, war nicht verstimmt oder niedergedrückt und zeigte auch sonst nichts Auffallendes in seiner Haltung.“


    Noch zwei Monate vor dessen Tod konnte sich Pater Friedrich anlässlich eines Besuches in St. Arnold persönlich davon überzeugen, dass Bruder Kostka noch immer an seinen nächtlichen Anbetungen festgehalten hatte, mit Erlaubnis des Rektors, aber unbemerkt von seinen Mitbrüdern im Hause.