Aus der Geschichte der Steyler Missionare (SVD)
Die Familie des Ordensstifters

Arnold Janssen, der Ordensgründer wurde als zweites Kind des Fuhrunternehmers Gerhard Johannes Janssen,
(*27.12.1801 in Goch, + 23.05.1870))
und dessen Ehefrau Anna Katharina Janssen, geb. Wellesen
(* 27.09.1809 in Heust bei Weeze, Niederrhein, + 10.05.1891)
in Goch /Niederhein geboren.
Die Heirat der Eltern wurde am 22.10.1834 beurkundet.
Anna Margareta Lötz, geb. Janssen
(* 1836 in Goch,+ 1894 in Goch)
Arnold Janssen, Ordensgründer
(* 05.11.1837 in Goch, + 15.01.1909 in Steyl)
Gerhard Janssen
(* 1839 in Goch, + 1927 in Goch)
Wilhelm Janssen
(* 1841 in Goch, gestorben 1914 in Werne, Westf.)
Wilhelm J. trat 1864 - drei Jahre nach der Priesterweihe des Bruders Arnold,
als Bruder Juniperus OFMCap. in das Kapuzinerkloster zu Münster ein
Peter Janssen
(* 1843 in Goch; +1843)
Peter Janssen
( *1844 in Goch; + 1929 in Vornick)
Gertrud Janssen,unverheiratet
(* 1846 in Goch, + 1900 in Kempen)
Elisabeth Janssen
(* 1848 in Goch; +1848 in Goch)
Theodor Janssen
(* 1850 in Goch, + 1905 in Olfen)
Johannes Janssen
(* 18.10.1853 in Goch, + 1898)
Johannes wurde Priester
und ein enger Mitarbeiter im Lebenswerk
seines Bruders Arnold
Nur drei der Geschwister sollten Arnold Janssen überleben, der mit 71 Jahren starb.

Von den Anfängen zur größten deutschen Missionsgesellschaft

Als Gymnasiallehrer und Konrektor an der höheren Schule in Bocholt lernte er das Gebetsapostolat kennen und wurde 1867 zum Diözesandirektor dieses Vereins in der Diözese Münster ernannt.
1873 ist er Hausgeistlicher bei den Ursulinen in Kempen/Niederrhein.
Arnold Janssen in Münster zum Priester geweiht
01.01.1874 Die erste Zeitschrift
In Paderborn erscheint die erste Nummer der von Arnold Janssen gegründeten Zeitschrift "Kleiner Herz-Jesu-Bote",
mit der der Missionsgedanke verbreitet werden soll.
03.12.1874
Arnold Janssen erhält die Erlaubnis des Bischofs von Roermond /NL, in seiner Diözese ein Missionshaus zu errichten.
09.02.1875
Bischof Brinkmann von Münster erklärt sich bereit, seinen Diözesanpriester Arnold Janssen für die Gründung eines Missionshauses freizustellen.
17.03.1875
Arnold Janssen unterbreitetdem Erzbischof von Köln seinen Plan,
ein Missionshaus zu gründen.
16.06.1875
Arnold Janssen erwirbt das Wirtshaus des Nikolaus Ronck
in Steyl/Niederlande direkt am Ufer der Maas.
12.07.1875
Der erste Missionsschüler kommt nach Steyl: Heinrich Erlemann, 23 Jahre
25.07.1875
Josef Freinademetz wird zum Priester geweiht.
08.09.1875 Das Mutterhaus St. Michael
Arnold Janssen gründet das Missionshaus St. Michael in Steyl.
27.01.1876
In Steyl wird die Missionsdruckerei eröffnet.
02.06.1876
Die durch den Kulturkampf aus dem Priesterseminar Münster vertriebenen Diakone Johannes Janssen und Hermann Wegener schließen sich dem Werk Arnold Janssens an.
15.06.1876
Arnold Janssen und Johannes Baptist Anzer unterzeichnen die ersten Statuten für die neue Missionsgesellschaft und legen am Tag darauf ihre ersten Gelübde ab.
12.09.1876
Auf dem Katholikentag in München erinnert Arnold Janssen die deutschen Katholiken an ihre Pflicht, sich intensiver an dem Missionswerk der Kirche
zu beteiligen.
06.01.1878
Die erste Ausgabe der Zeitschrift "Stadt Gottes" erscheint.
27.08.1878
Josef Freinademetz tritt in das Missionshaus St. Michael in Steyl ein.
02.03.1879
Msgr. Capri, Apostolischer Internuntius in Den Haag, überreicht den beiden ersten Steyler Chinamissionaren Anzer und Freinademetz das Missionskreuz.
11.02.1881
In einem Vertrag mit der Generalleitung der Franziskaner übernimmt Arnold Janssen Südschantung/ China als erstes Missionsgebiet für seine Missionare.
10.12.1884
Das erste Generalkapitel der Gesellschaft des Göttlichen Wortes
(1884 - 1886) wird
eröffnet.
12.03.1885
Arnold Janssen wird zum Generalsuperior auf Lebenszeit gewählt.
24.01.1886 Erster Missionsbischof
Erzbischof Krementz von Köln weiht in der Kirche des Steyler Missionshauses den ersten Missionsbischof Johannes Baptist Anzer.
26.04.1889 St. Gabriel
In Mödling bei Wien wird der Grundstein für das Missionshaus St. Gabriel gelegt.
23.10.1889
Heinrich Becher und Hermann Loecken kommen als Seelsorger für die deutschen Einwanderer nach Buenes Aires.
08.12.1889
Gründung der Genossenschaft der Dienerinnen des Heiligen Geistes (Steyler Missionsschwestern).
31.01.1892
Arnold Janssen erwirbt das Gut "Schäferei" bei Neiße/ Schlesien (heute Polen). Hier entsteht das Missionshaus Heiligkreuz.
22.02.1892
Die deutsche Kolonie Togo wird zur Apostolischen Präfektur erhoben und der Steyler Missionsgesellschaft übertragen.
27.08.1892
Die ersten Steyler Missionare nehmen in Lome, Togo/Afrika ihre Arbeit auf.
12.03.1894
Mit acht Schülern beginnt die Missionsschule Heiligkreuz / Neiße den Unterricht.
16.10.1892
Die ersten zwölf Steyler Missionsschwestern legen ihre Gelübde ab.
12.03.1895
Franz Dold und Franz Tollinger starten in Vitòria, der Hauptstadt des brasilianischen Staates Espirito Santo, mit der Missionierung in Brasilien.
11.09.1895
Die ersten Steyler Missionsschwestern erhalten das Missionskreuz.und gehen nach Argentinien .
1896
Gründung der Genossenschaft der Dienerinnen des Heiligen Geistes von der Göttlichen Anbetung (Steyler Klausurschwestern)
26.06.1896 Mission in Neuguinea
Abreise der ersten Steyler Missionare nach Papua-Neuguinea.
13.08.1896
Der Apostolische Präfekt Eberhard Limbrock, zwei Patres und drei Missionsbrüder treffen in Papua-Neuguinea ein.
14.04.1898 Tod des Brders
Johannes Janssen, Bruder und engster Mitarbeiter des Steyler Gründers, stirbt im Missionshaus St. Gabriel in Mödling bei Wien.
18.11.1898 St. Wendel
Die Steyler hatten den "Langenfelder Hof" gekauft. Die ersten Bewohner ziehen in dort ein. Das eigentliche Missionshaus wird danach gebaut.
Der Bau der Kirche wird 1910 in Angriff genommen.
13.12. 1898
Bruder Kostka kommt nach St. Wendel.
1890 / 91
Zweites Generalkapitel
1897 / 98
Drittes Generalkapitel
11.05.1900 Mission in Chile
Franz Albers und Johannes Langenstein nehmen ihre Missionsarbeit in Chile auf.
25.01.1901
Die "Gesellschaft des Göttlichen Wortes" erhält die päpstliche Zustimmung bzw. "Gutheißung".
24.11.1903 Tod von Bischof Anzer
Johannes Baptist Anzer, der erste Missionsbischof, stirbt in Rom
und wird dort auf dem "Campo Santo Teutonico" beigesetzt.
Station XII "Jesus stirbt am Kreuze" des Kreuzwegs auf dem Deutschen Friedhof im Vatikan birgt die Grabkammer von Bischof Anzer.
Davor unter der Bodenplatte die sterblichen Überreste von weiteren SVD-Missionaren, die als Pilger in Rom den Tod fanden.
15.08.1904 Missionshaus St. Rupert
Die Steyler Missionare erwerben in Bischofshofen bei Salzburg ein Anwesen, auf dem das Missionshaus St. Rupert entsteht.
Mai-Juni 1905
Während der 9. Romreise erhält Arnold Janssen die päpstliche Gutheißung der Ordensregel zur Probe für fünf Jahre.
05.07.1905
Alois Heik erhält die Erlaubnis, die Missionsarbeit unter den Negern im Süden der USA aufzunehmen.
01.03.1906
Die erste Ausgabe des "Anthropos" erscheint, der internationalen Zeitschrift für Völker- und Sprachenkunde. Aus der redaktionellen Arbeitsgemeinschaft entwickelt sich das Anthropos-Institut.
15.08.1906
Arnold Janssen erklärt sich bereit, Missionare nach Japan zu senden.
28.01.1908 Tod von Pater Freinademetz
In Taikiachwang/Cina stirbt Pater Josef Freinademetz im Ruf der Heiligkeit.
02.06.1908
Arnold Janssen fasst seinen Entschluss, für seine Missionare ein Arbeitsgebiet auf den Philippinen zu übernehmen.
30.10.1908 Missionshaus in den USA
Arnold Janssen gibt die Erlaubnis, in Techny
das erste Missionshaus in den USA zu gründen.
15.01.1909
Arnold Janssen stirbt in Steyl (jetzt Venlo)
Der Sarg ist in der Kirche St. Michael in Steyl aufgebahrt.
23.08.1909 Mission auf den Philippinen
Ludwig Beckert und Johannes Scheiermann treffen in Pilar/Abra ein. Die Arbeit der Steyler Missionare auf den Philippinen beginnt.
04.01.1910 Mission in Paraguay
Steyler Patres und Brüder nehmen die Indianermission in Paraguay auf.
02.12.1911 Mission in M0sambique
Joseph Büttgens und Emanuel Könner beginnen als erste Steyler Missionare mit der Missionierung in Mosambique.
16.09.1913 Mission auf Bali, Timor u.a.
Den Steyler Missionaren wird die Missionsarbeit auf den indonesischen Inseln Bali, Lombok, Sumba, Sumbawa und Timor übertragen.
03.10.1913 Missionshaus St. Augustin
Das Missionspriesterseminar St. Augustin bei Bonn wird gegründet.
1915 Missionshaus St. Xaver
In Bad Driburg wird ein Missionshaus erbaut mit Internat und Gymnasium.
24.07.1914 Mission in Indonesien erweitert
Das indonesische Missionsgebiet wird um die Insel Flores und die vorgelagerten
Inseln erweitert.
1917 Missionshaus St.Peter
10.01.1918 Rückkehr aus Togo
Die letzten Steyler Missionare müssen Togo verlassen. Sie finden anfangs eine Zuflucht im Kreuzherrenkloster (Schloss) Bentlage, ab 1929 im Missionshaus St. Arnold
29.10.1919
In Steyl stirbt Generalsuperior Nikolaus Blum, der Nachfolger Arnold Janssens.
16.12.1919 Ausweisung aus Mosambique
Die aus Mosambique ausgewiesenen Patres, Missionsbrüder und Missionsschwestern
treffen in Steyl ein.
1922 Missionshaus St. Paul
Im Bistum Trier in der Wittlicher Senke wird das Missionshaus mit Internat u nd Progymnasium errichtet.
16.09.1922 Erstes Priesterseminar für Farbige in den USA
In Bay Saint Louis eröffnen die Steyler Missionare das erste Priesterseminar für Afro-Amerikaner in den USA.
11.02.1929 St. Michael Vollgymnasium
Das St.-Michael-Gymnasium in Steyl wird als deutsche Auslandsschule anerkannt und erhält das Recht der Reifeprüfung.
1929 Missionshaus St. Arnold
Bereits 1925 haben die Missionare auf der Suche nach einem Platz für ein Missionshaus ein passendes Gelände in Neuenkirchen-Land (Westf.) gefunden und eigeebnet. Am 18. Juli 1928 erfolgt der erste Spatenstich, der Grundstein wird am 08. September 1928 verlegt.
Die Einweihung erfolgte durch Bischof Poggenburg.
Die ersten Missionsschüler ziehen am 20. September 1929, d.h. nach einer Bauzeit von nur 12 Monaten ein.
Es sollte die letzte Heimat für Bruder Kostka werden.
14.12.1932
Die ersten beiden Steyler Missionare, Peter Janser und Leo Krzeminski, treffen in ihrem Gebiet Indien ein.
29.04.1933
Papst Pius XI. überträgt der Gesellschaft des Göttlichen Wortes die Leitung der
Fu-Jen-Universität in Peking.
1934 Missionshaus St. Johann
Das Gymnasium mit 800 Schülern wird bereits 2001 an die Erzdiözese Paderborn übergeben.
23.05.1934
Die ersten vier afro-amerikanischen Priester werden im Steyler Missionspriesterseminar St. Augustin in Bay Saint Louis/USA geweiht.
15.01.1935
Der Bischof von Roermond eröffnet den Diözesan-Prozess für die Seligsprechung Arnold Janssens.
21.09.1935
Im Missionspriesterseminar St. Augustin bei Bonn werden die ersten 32 Priester geweiht.
10.10.1938 Mission in Ghana/Afrika
Alphons Elsbernd und August Gehring treffen an der Goldküste ein, um als erste Steyler Missionare die Arbeit im heutigen Ghana aufzunehmen.
29.10.1939
Papst Pius XII. weiht mit Thomas Tien den ersten chinesischen Steyler zum Bischof. Er wird später der erste asiatische Kardinal.
11.07.1948
Stanislaus Wald kommt nach Gaibira, um die Übernahme der Mission Sambalpur durch die Steyler Missionare vorzubereiten.
1960 Missionshaus St. Bernhard
Das Internat in Mosbach wurde bereits aufgegeben.
01.04.1949
Die von den Steyler Missionaren neugegründete Nanzan-Universität in Nagoya nimmt ihren Lehrbetrieb auf.
20.06.1951 Mission im Kongo
Die Steyler Missionare übernehmen die Kenge-Mission im Kongo.
01.03.1954 Mission auf Formosa
Leo Kade, Alois Krieftewirth und Alois Tauch treffen in Taipei ein, um die Missionsarbeit auf Formosa zu übernehmen.
15.04.1960
Die Fu-Jen-Universität in Taipei auf Formosa wird wiedergegründet.
21.02.1964 Mission in Südamerika
Die Steyler Missionare übernehmen neue Arbeitsgebiete in Kolumbien und Ekuador.
02.07.1966
Das St.-Pauls-Kolleg in Tacloban/Philippinen wird Universität.
04.06.1974 Mission in Togo
Nach 56 Jahren kehren die Steyler Missionare wieder nach Togo zurück.
04.10.1974
Der Seligsprechungsprozess für Josef Freinademetz wird in Rom beendet.
23.05.1975
Der Seligsprechungsprozess für Arnold Janssen wird abgeschlossen
.
08.09.1975
100 Jahre Steyler Missionswerk
19.10.1975
Seligsprechung
von Arnold Janssen und Josef Freinademetz
05.10.2003
Heiligsprechung
von Arnold Janssen, Gründer des Steyler Missionswerkes,
und Josef Freinademetz, des ersten Steyler China-Missionars
Der Gedenktag im Kirchenjahr
für Arnold Janssen
ist der 15. Januar.
Heil`ger Arnold, dir zu Ehren
(Melodie: " Sion, singe Jubelpsalmen" - Text: Thomas Bäcker)
1.Heil`ger Arnold, dir zu Ehren
stimmen wir ein Loblied an:
Woll’st den Glauben in uns mehren,
wie du einst es schon getan,
als du tausendfach gesendet,
Frauen, Männer in die Welt,
dass sich Gottes Wort vollendet
von dem Geist, der uns erhält!
2.Heil’ger Arnold , hier auf Erden,
hast du uns den Weg gezeigt,
den wir sicher gehen werden,
wo der Herr uns zugeneigt.
So wie du wir fest vertrauen
auf des Himmels Angebot.
Und darauf wir immer bauen
in der Freude, in der Not!
3.Heil’ger Arnold, der Gemeinde
bist du Helfer und Patron:
Halte fern uns alle Feinde,
der du nun an Gottes Thron,
bist entlohnt schon für dein Leben,
das gelegt in Gottes Hand.
Deinem Vorbild nachzustreben
gib uns Kraft und den Verstand!
4.Heil’ger Arnold, hier auf Erden,
warst uns Landsmann, den man preist!
Lass wie du uns glücklich werden,
in dem Vater, Sohn und Geist!
Zeig’ die Liebe, die verbindet,
alle Menschen auf der Erd’,
dass, wie einst du schon verkündet,
man den einen Gott verehrt!
Paul VI: "Sorgt dafür, dass er bekannt wird!"
Mehrere Schulen tragen den Namen des Ordensstifters,
z.B. das AJG in St. Arnold, die Arnold-Janssen-Hauptschule in Bocholt,
das AJG in St. Wendel usw.
Viele Straßen wurden nach ihm benannt und legen heute Zeugnis ab für den" großen Bahnbrecher der modernen Missionsbewegng in Europa", wie er gerühmt wurde.
Bei der Seligsprechung 1975 hatte Papst Paul VI. den angereisten Gläubigen aus seiner Heimatstadt Goch den Auftrag gegeben:
"Ihr in Goch müsst das Andenken des größten Missionars
des 19. Jahrhunderts immer hochhalten.
Sorgt dafür, dass er bekannt wird!"
1978 Pfarrgemeinde "Arnold Janssen"
Am 11. Januar 1978 wurde in Goch eine "Arnold-Janssen-Gemeinde"
mit ca. 2.300 Katholiken gebildet.
2005 Goch wird Wallfahrtsort
Der in Folge der Heiligsprechung ständig zunehmende Strom der frommen Pilger in die Heimatstadt Goch veranlasste den Bischof von Münster, Reinhard Lettmann, 2005 dazu, Goch in die Liste der Wallfahrtsorte aufzunehmen.
Im Jahre 2005 zählte die Steyler Ordensfamilie
insgesamt 10.210 Frauen und Männer aus 68 Nationen:
Steyler Missionare 6.075
Steyler Missionsschwestern 3.738
Steyler Anbetungsschwestern 397
Missionshäuser mussten aufgegeben werden
- auch St. Arnold
Die fundamentalen gesellschaftspolitischen Veränderungen der Nachkriegszeit und auch der Zusammenbruch der Sowjetunion und ihrer einstigen Satelliten auf wirtschaflicher und zudem politischer Ebene bewirkten ein globales Umdenken.
Die Folgen sind leider auch nicht von der Hand zu weisen: Während man in den einst sozialistischen Ländern eine Rückkehr zur Religiösitat, zum Glauben und zur Kirche ausmachen kann, droht den westlichen "zivilisierten" Staaten der Verlust gemeinsamer Werteorientierungen.
Die allgemeinen wirtschaftlichen Schwierigkeiten haben auch die Kirchen und die Ordensgemeinschaften nicht verschont. Sinkende Einnahmen und auch der Mangel an Priesternachwuchs haben in den Diözesen Deutschlands zu Zusammenschlüssen von Pfarreien und auch sogar zu Schließungen bis hin zum Verkauf von Kirchen geführt.
Auch die Steyler Missionare mussten im Laufe der Jahre schweren Herzens einige ihrer Missionshäuser und damit auch ihrer Schulen schließen.
Das Internat St. Bernhard wurde aufgegeben, St. Xaver in Bad Driburg ging 2001 an das Bistum Paderborn, das AJG in St. Arnold wurde 1996 an die Diözese Münster übergeben, 1998 auch das gesamte Missionshaus - allerdings werden die letzten Patres und Brüder 2008 das Kloster verlassen, in dem einst Bruder Kostka seine letzten Lebensjahre verbringen durfte.
Der Abschied von St. Arnold
Der Abschied kam schneller als erwartet.
Am 22. Juni 2008 wurden die letzten noch in St. Arnold verbliebenen Steyler Missionare im Rahmen einer würdigen Feier verabschiedet. Es nahmen an der vom AJG (Arnold-Janssen-Gymnasium) ausgerichteten Veranstaltung u.a. teil der Provinzial der Deutschen Provinz, Pater Bernd Werle, Domkapitular Dr. Hegge als ehemaliger Schüler und damaliger Vize-Generalvikar, jetzt Weihbischof der Diözese Münster, die stellv. Landrätin des Kreises Steinfurt, die Landtagsabgeordneten Brüning und Wilp, Bürgermeister Hüppe (Neuenkirchen) und Bürgermeister Rauen (Wettringen).
Am 30. Juni 2008 schloss Pater Stadermann, der letzte Rektor des Hauses die Pforte ab. Die Patres und Brüder brachen mit zwei Kleinbussen auf und verließen St. Arnold in Richtung St. Wendel, St. Augustin, Tirschenreuth oder Steyl.
Das Missionshaus St. Arnold gibt es nur noch als Gebäude. Auf der SVD-Landkarte wurde der Standort "Neuenkirchen-St. Arnold" gestrichen.